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Zuspruch in dunkler Zeit

 

Die ganze Nacht gefischt und leere Hände

wir stehen stumm am Ufer, müd und leer.

Die Netze warfen wir so oft vergebens

und alles Mühen scheint unendlich schwer.

 

Wie können wir die große Sehnsucht stillen

in der Gemeinschaft ganz vereint zu sein.

Wie können unsre Träume sich erfüllen,

ins dunkle Wasser sinken sie schwer wie ein Stein.

 

Hast Du uns ohne Trost zurück gelassen

mit Netzen die zu groß geraten sind?

Wir fangen nur zerstörte Hoffnung, leere Worte

und sind für Deine großen Gaben blind.

 

Wir müssen bis zum Morgen weiter fischen

in dunkler Nacht des Glaubens trotzdem treu.

Am Morgen wirst Du dann am Ufer stehen und rufen:

„Werft die Netze, wagt es noch mal neu!“

 

Die Kraft es neu zu wagen musst Du schenken

sonst bleiben wir gefangen ohne Ziel.

In seinem Geist erneut den Wurf zu wagen

das ist es, was der Mann am Ufer will.

 

Wir werden an der Fülle Dich erkennen

die Du uns schenkst wenn wir Dir ganz vertraun.

Wenn wir nicht stumm auf unsre leeren Hände

sondern auf Deine große Liebe schaun.

 

Du wirst die Netze selbst uns Armen füllen

und Deine Nähe wird uns Hilfe sein.

Wir werden Feuer dann mit Brot und Fischen sehen,

Dein Heilger Geist ruft uns mit hellem Schein.

 

Du wirst den neuen Aufbruch und die Arbeit segnen.

Manch lange Nacht da fischten wir allein

so dachten wir und hatten es vergessen:

Du wirst für immer helfend bei uns sein.

 

Komm zu uns, Herr und lass im Dunkel spüren

uns Deine auferstandne Gegenwart.

Schenk uns die Fische, brich mit uns die Brote

der Du am See Dich hilfreich offenbart.

 

Schau wie wir fast schon mutlos Dich vergessen

der Du auf allen Wegen mit uns gehst

wenn wir in Deinem Namen Netze werfen,

der Du am Ufer unsrer Mühen stehst.

Angelika Pokropp-Hippen, Pfingsten 2012

 

 

Sag mir wie das Leben siegt

wenn die Sorgen kommen,

wenn die Hoffnung dunkel wird

und das Herz beklommen.

 

Sag mir wie ich glauben kann

dass die Liebe trägt

wenn die Schmerzen mich zerreißen

und die Kraft verweht.

 

Sag mir wie ich kämpfen kann

wenn der Mut vergeht,

wenn die kalte Todesangst

mich in Träumen quält.

 

Sag wie ich vertrauen kann

auf den lieben Gott

wenn es um mein Leben geht,

Leben oder Tod.

 

Wenn die Kinder, ungeboren,

schon vom Tod bedroht

weil das Denken und das Fühlen

vom Verstand verroht.

 

Wenn die Ärzte statt zu helfen

Tod erzwingen wollen

doch das eigne Herz sich wehrt,

weil sie leben sollen.

 

Dann brauch ich den Halt der Liebe

die im Dunkeln trägt

und die Kraft welche das Leben

in die Mitte legt.

 

Ich spür dann in Deiner Nähe

und in Deinem Blick

jenen Gott der mit uns leidet,

jeden Augenblick.

 

Jene Kraft der großen Liebe

die uns stets umgibt,

Leben uns in Fülle sendet

und am Ende siegt.

 

Angelika Pokropp-Hippen